Fotogruppe Objektiv

Lichtschranke und Wasser

Mit der Lichtschranke unseres Club hat Michael Albers experimentiert. Fix ein Aquarium mit Wasser gefüllt, Lichtschranke darüber montiert, Blitze und Kamera auf Stativen aufgestellt und (fast fertig) gehts los. Eine Orangenscheibe durch die Lichtschranke fallen lassen, Kamera und Lichtschranke lösen automatisch aus und die erste Aufnahme ist gemacht.

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Natürlich, so einfach ist es nicht. Die Blitze müssen so geregelt werden, das die Spritzer eingefroren werden und zugleich die Belichtung und Lichtstimmung optimal sind. Und der Abstand der Lichtschranke muss so gewählt werden, das die Kamera und die Blitzgeräte genau in dem Moment auslösen, in dem die Orange wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche eingetaucht ist. Und wie macht man das? Man kann es berechnen - Michael ist Physiker und geht diesen Weg. Man kann es aber auch einfach ausprobieren - die Lichtschranke höher oder tiefer montieren und dann erneut versuchen bis es passt.

Wie die Ergebnisse belegen hat Michael alles richtig gemacht: Die Belichtung ist hervorragend, die Wasserspritzer sind durch extrem kurze Leuchtzeiten der Blitzgeräte eingefroren, die Position und Abbildung der Orangenscheibe sind optimal.

 

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Übrigends: Die Auslöseverzögerung bestimmt die Kamera - auch die schnellsten Kameras benötigen etliche Millisekunden bis zur Auslösung. Die Lichtschranke und die Blitzgeräte haben hingegen so gut wie keine Auslösevererzögerung.

Und natürlich fotografiert man komplett im manuellen Modus. Autofokus ausstellen, einen Gegenstand an der vorgesehenen Eintauchstelle positionieren und manuell darauf scharf stellen. Zeit und Blende manuell einstellen: Die kürzest mögliche Synchronzeit wählen und so weit abblenden, das das Objekt scharf abgebildet wird. Und auch die Blitze werden nicht über TTL angesteuert sondern die Leistung manuell einstellen.

Wenn der Raum relativ schwach beleuchtet ist, spielt die an der Kamera eingestellte Belichtungszeit keine Rolle. Wenn die kürzeste Belichtungszeit (in der Regel liegt sie zwischen 1/200 bis  1/320 Sekunde) eingestellt ist, wirkt nur der Blitz auf das fertige Bild. Man kann durch eine Testaufnahme die Wirkung des Umgebungslichtes prüfen - einfach die Blitzgeräte ausschalten und eine Aufnahme machen: sie sollte nahezu schwarz sein. Ist hingegen ein Wasserspritzer oder die Orange sichtbar, werden sie auf dem späteren Bild nicht 'eingefroren' sondern durch die  Bewegungsunschärfe etwas verwischt. Wenn das nicht reicht die Raumbeleuchtung für den Moment der Auslösung ausschalten oder herunterregeln. Und wenn das Licht nicht reicht oder die Ausleuchtung nicht optimal ist müssen mehrere Blitzgeräte eingesetzt werden. Die Ausleuchtung ist entscheidend - wichtiger als Kamera und Objektiv.

Grundsätzlich sind alle Blitzgerärte geeignet. Ab 1/16 Leistung sind die Abbrennzeiten so kurz (ca 1/10.000 und kürzer), das alle Bewegungen eingefroren werden.Die Blichtung kann man auch durch den Abstand der Blitzgeräte sehr fein steuern: Zu hell die Blitze etwas abrücken, zu dunkel die Blitze etwas näher an das Objekt heran rücken.

 

Aufnahmen von Ulrike Krüger

  • ObstImWasser (8 von 8)
  • ObstImWasser (6 von 8)
  • Paprika (4 von 8)

 

Aufnahmen von Rolf Weidmann

  • 20240227-P2270253
  • Lichtschranke_-3
  • 20240227-P2270219